Melfort und Oswald in DM Finals
Hochklassige Leistungen gab es bei den Deutschen Meisterschaften im Ulmer Donaustadion. 30.000 Zuschauer bildeten einen stimmungsvollen Rahmen und machten deutlich, dass die olympische Kernsportart sich großer Beliebtheit erfreut.
Die TSG-Farben wurden eindrucksvoll von Melanie Melfort im Hochsprung und Weitspringer Florian Oswald vertreten, die sich beide unter den besten acht platzieren konnten.
Obwohl nach einem Trainerwechsel nicht in Bestform gelang Melanie vor Wochenfrist die wiederholte Titelverteidigung bei den französischen Meisterschaften. Die deutsche Vizemeisterin des Vorjahres hoffte erneut auf ein spannendes Duell mit Marie Laurence Jungfleisch, hatte aber mit technischen Problemen zu kämpfen und kam mit 1,80m auf den vierten Rang. Im kommenden Jahr will sie sich wieder den 1,90m nähern.
Viel Wirbel gab es um den Weitsprungwettbewerb der Männer. Der unterschenkelamputierte Athlet Markus Rehm durfte erstmals teilnehmen, jedoch außer Konkurrenz, wie es im Vorfeld hieß. Es sei noch ein Gutachten über den Unterstützungseffekt der Schwingprothese einzuholen, hieß es noch im Callroom. Minuten später vernahmen die Zuschauer vom Kommentator, dass Rehm regulärer Teilnehmer sei wobei er mit verkürztem Anlauf und niedriger Absprunggeschwindigkeit die unglaubliche Weite von 8,24m sprang. Favorit Christian Reif mühte sich vergebens: alle seine Sprünge waren weiter als acht Meter, der weiteste gar 8,20m. Silber war ein schwacher Trost für den fraglos besten Springer der Konkurrenz. Vom Titelkampf unbeeindruckt blieb Florian Oswald. Nach seinem bei der Kurpfalz Gala erzielten Vereinsrekord von 7,75m war sein Ziel das Erreichen des Endkampfes der besten acht. Mit 7,11m eröffnete der Informatik-Student unter dem kritischen Blick seines Trainers Alexander Bub sehr verhalten und musste auf weitere Steigerung hoffen, die es mit 7,48m auch im zweiten Versuch gab. Endgültige Sicherheit, nicht nach drei Versuchen die Anlage verlassen zu müssen, gaben die bei Halbzeit erzielten 7,58m, die letztlich einen sehr zufriedenstellenden siebten Platz bedeuteten. „Ich war im Freien noch in keinem DM-Finale und bin daher sehr zufrieden. Die Konkurrenz hatte starke Vorleistungen, so dass es nicht einfach war, hier zu bestehen,“ kommentierte Oswald erleichtert. Nun sollen zum Saisonausklang noch einige Abendsportfeste folgen.